Im Schlaf das Gehirn trainieren? Das könnte laut neuesten Forschungsergebnissen der Charité bald Realität werden. Die sogenannten Slow Waves, das sind langsame Erregungswellen während des Tiefschlafs, scheinen unser Gedächtnis regelrecht auf Hochtouren zu bringen.
Ein Team um Jörg Geiger, Direktor des Instituts für Neurophysiologie der Charité, hat mit Hirngewebe von Patienten gearbeitet, die sich neurochirurgischen Eingriffen unterziehen mussten. Dieses Gewebe bleibt nämlich in einer Nährlösung bis zu zwei Tage lebendig, und das ist eine einmalige Möglichkeit, Prozesse im Gehirn zu erforschen.
Die Wissenschaftler setzten diese Nervenzellen genau den Spannungsschwankungen aus, die für den Tiefschlaf typisch sind. Es handelt sich um langsame Wellen, langsame Spannungsänderungen, SLOW WAVES genannt. Zu jedem Spannungs-Peak einer SLOW WAVE speicherte die Hirnrinde Erinnerungen besonders effizient ins Langzeitgedächtnis ab, das heißt bei jedem dieser Spannungs-Peaks wurde das Langzeitgedächtnis also besonders aufnahmebereit.