Eine zuverlässige und schnelle Diagnostik ist der Dreh-und Angelpunkt jeder erfolgreichen Therapie. Bei schweren Infektionen ist die richtige Diagnostik so zeitkritisch, dass die rechtzeitige Erkennung eines Erregers zwischen Leben und Tod entscheiden kann. Und bei manchen Immunerkrankungen, die zwar nicht unmittelbar tödlich sind, aber einen großen Leidensdruck hervorrufen, sind die Symptome oft so unspezifisch, dass bis zur richtigen Diagnose Jahre vergehen können.
Die Lösung für diese Problematik könnte jetzt eine neue KI sein, die das Immunsystem „lesen“ kann. Denn: Unser Immunsystem hinterlässt Spuren, wenn es Krankheiten bekämpft– wir müssen nur lernen, sie richtig zu deuten.
Wissenschaftler der Stanford Universität in Kalifornien haben eine solche KI entwickelt, die aus einer einfachen Blutprobe erkennen kann, ob wir eine Virusinfektion haben, an einer Autoimmunerkrankung leiden oder einfach nur kürzlich geimpft wurden.
Wie geht das? Unsere Abwehrzellen – die B- und T-Zellen – tragen auf ihrer Oberfläche spezielle Rezeptoren, die quasi wie Antennen funktionieren. Mit diesen können sie Krankheitserreger aufspüren.