Könnten Mikroben die Gesundheit unseres Gehirns beeinflussen? Das klingt ein bisschen nach gruseliger Science-Fiction – oder? Die Wissenschaft ist dran, genau das herauszufinden! Dass wir im Darm Abermilliarden Mitbewohner haben, das Mikrobiom – das ist bekannt. Auch, dass die Zusammensetzung der Arten einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unseren Alterungsprozess hat. Immer mehr Studien liefern nun Hinweise darauf, dass auch ein sogenanntes Gehirn-Mikrobiom existieren könnte, zumindest bei kranken Menschen.
Schon im Jahr 2013 sind Wissenschaftler erstmals auf einen verblüffenden Befund gestoßen: Im Gehirn von HIV-Patienten haben sie Spuren von über 170 Bakterienarten gefunden. Aber auch bei gesunden Kontrollpersonen haben sie ähnliche Spuren entdeckt - allerdings in deutlich geringerer Menge –, vor allem von sogenannten α-Proteobakterien. Die sind normale Bewohner unseres Darms, können aber viel Ärger machen, wenn sie überhandnehmen. Escherichia Coli gehören dazu, aber auch Heliobacter und Salmonellen. Bedeutet das nun, dass ein eigenständiges Gehirn-Mikrobiom existiert? Vielleicht!